Mein Opa hatte kein Auto. Das kann man sich heutzutage kaum noch vorstellen. Damals aber hätte er auch gar keins gebraucht, denn mein Opa war immer zu Fuß unterwegs. Auf seinen Wanderungen habe ich ihn oft begleitet. Das waren wundervolle kleine Abenteuer. Wir sind durch die Wälder und über die Wiesen gestreift, stets auf der Suche nach dem leuchtendsten Löwenzahn, den besten Birkenblättern und den saftigsten Brennnesseln.
Mein Opa hat genau gewusst, was wo wächst – und welche heilende Wirkung es hat. Manchmal haben wir auch den Gemüsebauern in Wals besucht, um zu schauen, wie es dem Schwarzen Rettich geht, der dann bald in den Pflanzensaft kam. Ich war ein Draußenkind, immer auf Achse, und habe schon früh die Natur in all ihrer Schönheit und Wirkung kennengelernt.
Welche Pflanze wird am meisten verkannt, obwohl sie sehr hilfreich ist?
Sehr viele heimische Heilpflanzen werden verkannt. Die meisten Menschen denken gar nicht an deren hilfreiche Wirkung und sind überrascht, dass so wertvolle Pflanzen bei uns wachsen. Tannenzweige enthalten zum Beispiel ätherische Öle, die Sanddornbeere hat sehr viel Vitamin C – selbst verglichen mit einer Acerola-Kirsche, die zur Zeit so gehypt wird. Die Brennnessel sieht jeder als Unkraut an, dabei ist sie sehr wirkungsvoll. Und wer bei der Artischocke nur an Pizza denkt, weiß nicht, wie wertvoll sie für Leber und Galle ist.
Welche Drapal-Produkte findet man in Ihrem privaten Haushalt?
Alle! Und wenn sie leer sind, werden sie natürlich nachbestückt. Von den Schnitten bring ich immer den Bruch mit nach Hause, mundgerechte Stücke davon stehen bei uns wie Kekse auf dem Tisch. Ihr Energiegehalt ist allerdings nicht zu unterschätzen! Zum Glück sind unsere Kinder ständig draußen beim Spielen.
Wen sprechen Sie mit Ihren Produkten an?
Jeden, der wissen will, was er isst. Jeden, dem es wichtig ist, zu wissen, was drin ist. Wir spüren in letzter Zeit eine starke Tendenz zu heimischen Produkten, die von Hand gefertigt werden. Unsere Produkte kennen weder Alter noch kurzfristige Trends.
Sind Ihre Kinder auch schon kleine Naturfreunde?
Unsere Kids sind immer draußen. Da gibt es so viel zu entdecken! Sie sind wenig am Computer, wenig am Handy – eigentlich untypisch für die heutige Zeit. Aber wir sind sehr froh darüber. Glücklicherweise gibt es bei uns in Wals auch viele andere Kinder, die die Natur erleben möchten, anstatt sich virtuell zu verabreden.
Achten Sie und Ihre Familie bewusst auf Ihre Ernährung? Gibt es diesbezüglich Tabus bei Ihnen zu Hause?
Wir essen alles. Gemäß Paracelsus: Die Dosis macht das Gift. Wir halten nichts von Verboten, die machen das Verbotene nur interessanter. Zum Glück essen die Kinder sehr gern Gemüse und Obst. Einmal hab ich vom Bauern eine Steige frische Erdbeeren geholt und sie auf den Küchentisch gestellt, während ich mich umziehen ging. Nach ein paar Minuten kam ich zurück: Da waren nur noch zwei Erdbeeren übrig. Und meine Kinder hatten rot verschmierte Münder.
Welches Buch, das Sie gelesen haben, hat Sie am meisten geprägt und warum?
Sehr unterschiedliche Bücher inspirieren mich. Ich lese gern Biografien, weil mich interessiert, wie sich Leben entwickeln, was jemanden antreibt. Beispielsweise die Biografie der Starbucks- oder Benetton-Gründer, auch Bücher über Warren Buffett und Berkshire Hathaway sowie Fredmund Maliks ..Führen, Leisten, Leben“.
Faszinierend finde ich, dort, wo man ist, das Beste aus den Ressourcen zu machen, die einem zur Verfügung stehen, und den eigenen Horizont ständig zu erweitern.